Zu diesem Zweck – dass eure Herzen auf die Liebe Gottes ausgerichtet werden – beginnen wir dieses Jahr damit […] über das tägliche Bibellesen zu sprechen.
Ein neues Jahr bedeutet ein „Reset“ für unsere Bibellesepläne. Pastor John, du verwendest den Discipleship Journal Bibelleseplan, darüber haben wir in Folge 1140 gesprochen, einer Folge mit dem Titel „Ein neues Jahr, ein neuer Bibelleseplan” [„A New Year, A New Bible Reading Plan“]. Schaut euch das gerne an, wenn ihr mehr wissen wollt: Folge 1140.
Aber heute wollen wir über die anhaltende Disziplin und geistliche Energie sprechen, die ein solcher Plan über die Dauer eines ganzen Jahres erfordert. Es ist entmutigend für diejenigen, die es noch nie getan haben. Hier ist die Frage:
„Hallo, Pastor John. Mein Name ist Angel. Ich bin 16 Jahre alt. Ich bemühe mich, den Menschen um mich herum von Jesus zu erzählen und das Evangelium des Heils zu verkünden. Aber ich stelle fest, dass mir eine wichtige Sache in meinem Leben fehlt, die ein großes Hindernis sein kann, und das ist mein Mangel an Lust zum täglichen Bibellesen. Meistens ertappe ich mich dabei, dass ich das Wort mit Gewalt lese, anstatt eine wirkliche Leidenschaft dafür zu haben. Ich wünsche mir, diese Leidenschaft zu haben. Ich frage mich manchmal, ob sie mir fehlt, weil ich gar kein Christ bin. Würde ein wiedergeborenes Herz leidenschaftliches Bibellesen vernachlässigen? Ich bete um Erfüllung. Aber was mache ich jetzt, vor allem mit dem neuen Jahr und einem neuen Bibelleseplan, der vor mir liegt?”
Lasst mich folgendermaßen beginnen: John Piper liest die Bibel nicht jedes Jahr durch, weil es ein biblisches Gesetz gibt, das mich dazu verpflichtet, sondern weil es so etwas wie – ich weiß nicht, wie ich es nennen soll – ein natürliches oder geistliches Gesetz in meiner Seele gibt, das die Alarmglocken schrillen lässt, wenn ich es nicht tue. Was ich meine, ist Folgendes:
Mein geistiger, psychologischer, geistlicher Zustand hat mich im Laufe der Jahre gelehrt, dass ohne die tägliche Gemeinschaft, die tägliche Gemeinschaft mit dem lebendigen Christus, meinem Gott, meinem Erlöser, meinem Schatz, meinem Freund, in und durch sein Wort, die Gesamtheit der Bibel meine Sicht auf ihn verschwimmt.
Gewöhnliche Mittel der Gnade
Und ich meine schnell, Leute. Wir reden hier nicht von „Oh, er hat es einen Monat lang verpasst, und schon sieht er unscharf.” So funktioniert das nicht. Wenn das Wort für ein paar Stunden oder ein paar Tage vernachlässigt wird, wird meine Sicht auf ihn verschwommen, mein Genuss von ihm wird gedämpft, und deshalb wird mein Zeugnis für ihn – wofür ich existiere – durch mein Leben vermindert oder erschwert.
Mit anderen Worten, ich glaube, dass Gott festgelegt hat, dass der ständige Empfang des Wortes Gottes, Tag für Tag, das gewöhnliche Mittel ist, durch das wir mit ihm durch den Geist in Christus Gemeinschaft haben. Das ist sein Plan, nicht meiner.
Wenn ich von einem Gesetz in meiner eigenen Seele spreche, dann meine ich damit nur, dass ich entdeckt habe, dass in meinem Fall diese tägliche Gemeinschaft mit Gott, durch den Geist, durch sein Wort, um mein Sehen von ihm und mein Schmecken von ihm und mein Zeugnis für ihn aufrechtzuerhalten, am besten dadurch geschieht, dass ich die ganze Bibel Jahr für Jahr lese – etwa vier oder fünf Kapitel pro Tag.
Manche Menschen sind abgeneigt, das zu tun, weil sie in Rückstand geraten und aufgeben, weshalb ich den Discipleship Journal Reading Plan liebe, weil man nur 25 Tage pro Monat liest, womit fünf oder sechs Tage am Ende jedes Monats übrigbleiben, um aufzuholen, was genial ist.
Drei Wege, wie Gott sein Wort benutzt
Aber was ich in den nächsten Minuten […] tun möchte, ist nicht, die Menschen von einem bestimmten Plan zu überzeugen. Stattdessen möchte ich die tiefe biblische Wahrheit und Realität vermitteln, dass das ständige Füttern mit dem Wort Gottes Tag für Tag in Gottes Art, zu retten, eingebaut ist. Mit anderen Worten: wir setzen nicht den Zuckerguss auf die Torte des Christentums, wenn wir über das Bibellesen sprechen.
Wir sprechen über die Torte von Gottes geistlichem Plan, euch zu bewahren und euch sicher in den Himmel zu bringen mit all der notwendigen Heiligkeit, die der Geist nur durch das Wort Gottes schafft.
Hier sind also drei Schriftstellen, die meiner Meinung nach einfach explosiv sind, mit ernsten, wunderbaren Implikationen über das tägliche Ernähren mit Gottes Wort, und ich hoffe, dass diese drei Stellen die Bedenken von Angel beantworten, speziell über die Beziehung zwischen Wiedergeburt und Bibellesen.
1. Durch die Heilige Schrift lässt Gott uns zur Erlösung heranwachsen.
Die erste ist 1. Petrus 1,23 – 2,3. Hier steht Folgendes:
Denn ihr seid wiedergeboren nicht aus vergänglichem Samen, sondern aus unvergänglichem, durch das lebendige und bleibende Wort Gottes. Denn »alles Fleisch ist wie Gras und alle seine Herrlichkeit wie des Grases Blume. Das Gras ist verdorrt, und die Blume ist abgefallen; aber das Wort des Herrn bleibt in Ewigkeit.« Dies aber ist das Wort, das euch als Evangelium verkündigt worden ist. Legt nun ab alle Bosheit und allen Trug und Heuchelei und Neid und alles üble Nachreden, und seid wie neugeborene Kinder, begierig nach der vernünftigen, unverfälschten Milch – damit ihr durch sie wachset zur Rettung –, wenn ihr ⟨wirklich⟩ geschmeckt habt, dass der Herr gütig ist.
Hier sind vier wirklich klare Beobachtungen, die jeder aus diesem Text ziehen kann.
1. Das Wunder der Wiedergeburt – wie ein Christ zum Kind Gottes wird – geschieht durch das Wort Gottes.
2. Unsere Erfahrung dieses Wunders wird als das Schmecken beschrieben, dass der Herr gut ist. Bevor wir wiedergeboren wurden, hat der Herr nicht gut geschmeckt. Er schmeckte langweilig. Das Wort war langweilig. Sein Kreuz war eine Torheit. Der Himmel war unwirklich. Nichts an diesem Glauben schmeckte befriedigend oder real. Jetzt, nachdem wir wiedergeboren wurden, haben wir geschmeckt. Etwas ist lebendig geworden. Es gibt jetzt Geschmacksknospen auf der Zunge unserer Seele, und er und sein Wort sind sehr köstlich.
3. Auch wenn sie köstlich sind, müssen wir dennoch aufgefordert werden, diese geistliche Nahrung zu begehren. Mit anderen Worten: Das Essen geschieht nicht automatisch. Petrus würde uns nicht sagen, es zu tun, wenn es automatisch wäre. Unsere Begierden kommen und gehen. An einem Tag sind sie leidenschaftlich, am nächsten Tag sind sie lauwarm. Petrus hat uns diesen Befehl nicht gegeben –
„Begehre es, begehre es, begehre es” – weil wir diesen Befehl nicht hören müssen. Uns muss gesagt werden, dass es wesentlich und entscheidend ist, dass du es begehrst. Tut, was ihr tun müsst, um dieses Verlangen nach geistlicher Nahrung am Wort Gottes zu schüren, durch das ihr wiedergeboren wurdet.
4. Hier ist der wirklich ernste Punkt: Verlangt es, damit ihr in die Erlösung hineinwachsen können. Das bedeutet, dass der Beweis eurer neuen Geburt sich darin zeigt, dass ihr euch ständig vom Wort Gottes ernährt, das in euch all die Dinge wirken, die euch auf dem schmalen Weg halten, der zum Leben und zur endgültigen Errettung führt. Das ist keine Kleinigkeit.
Was sich die Menschen also fragen sollten, ist dies: Wenn sie nicht eine tägliche Strategie verfolgen, sich vom Wort Gottes zu ernähren, was ist dann ihre alternative Strategie, um in die Erlösung hineinzuwachsen? Das sind die Worte von Petrus. Sie sind nicht von mir. Gottes Wort ist von Gott dazu bestimmt, uns zu helfen, in die Erlösung hineinzuwachsen. Wenn ihr das Wort nicht auf diese Weise benutzt, Tag für Tag, was ist dann eure alternative Strategie, um es nach Hause zu schaffen?
2. Durch die Bibel bringt Gott uns nach Hause.
Hier ist der zweite Text: Jakobus 1:18, 21.
Nach seinem Willen hat er uns durch das Wort der Wahrheit geboren, damit wir eine Art Erstlingsfrucht seiner Geschöpfe sind […] Deshalb legt ab alle Unsauberkeit und das Übermaß der Schlechtigkeit, und nehmt das eingepflanzte Wort mit Sanftmut auf, das eure Seelen zu retten vermag!
Ist das nicht erstaunlich? Petrus und Jakobus, ohne sich gegenseitig zu zitieren (das wissen wir, weil die Sprache so unterschiedlich ist), sprechen dennoch über genau dieselbe Sache.
Jakobus sagt, Gott hat uns „durch das Wort geboren“. Petrus sagt, wir wurden „wiedergeboren” durch das Wort.
Petrus sagt, “begehrt” das Wort, und Jakobus sagt, “ nehmt das eingepflanzte Wort mit Sanftmut auf.” Es ist schon in euch. Jetzt nehmt es auf. Durch dieses Wort seid ihr wiedergeboren worden. Nun fahrt täglich fort, es sanftmütig anzunehmen, es zu empfangen, darüber zu meditieren, darüber zu beten, es zu essen, es in einer sanftmütigen Haltung zu genießen.
Und Petrus sagt, damit ihr „durch sie wachset zur Rettung “, und Jakobus sagt, „das eure Seelen zu retten vermag.”
Das ist einfach erstaunlich, Leute. Das ist wirklich ernst, wenn diese beiden Schreiber genau das Gleiche in so unterschiedlicher Sprache sagen, weil das Wesen, die Essenz davon, so eingebrannt ist in das, was es bedeutet, ein Christ zu sein.
Das ist wirklich ernst: Sowohl Petrus als auch Jakobus sagen, dass das christliche Leben mit einer neuen Geburt beginnt, die durch das Wort Gottes herbeigeführt wird. Beide betonen, dass wir das Wort sanftmütig empfangen müssen, um zur endgültigen Errettung zu gelangen. Wir müssen täglich von der Milch trinken, denn durch sie wachsen wir in die Erlösung hinein. Sie hält uns in einer lebendigen, glücklichen Gemeinschaft mit Jesus und bringt uns sicher nach Hause.
3. Durch seine Worte schenkt Gott Leben.
Lassen Sie mich noch schnell eines erwähnen, aus Johannes 6,63, wo Jesus sagt,
Der Geist ist es, der lebendig macht; das Fleisch nützt nichts. Die Worte, die ich zu euch geredet habe, sind Geist und sind Leben.
Hier steht es: „Die Worte” – die Worte, die Worte – „die ich zu euch geredet habe, sind Geist und Leben.” Daraufhin antwortet Petrus: „Herr, zu wem sollen wir gehen? Du hast die Worte des ewigen Lebens” (Johannes 6,68). Die Worte von Jesus sind Leben.
So viele Menschen behandeln das christliche Leben, als wäre es eine natürliche oder automatische Sache, dass sie morgen das Leben haben werden, das sie heute haben. Es ist nicht automatisch. Für Gottes Auserwählte ist es sicher, dass sie morgen das Leben haben werden; er wird dafür sorgen, dass sie es in den Himmel schaffen. Aber die Auserwählten, echte Christen, erkennen, dass Gottes Weg, sie nach Hause zu bringen, darin besteht, sie zu bewahren und sie in der Gemeinschaft mit Christus zu halten, indem er sagt: „Meine Worte sind dein Leben“, und sie sich jeden Tag davon ernähren.
So, hier am Anfang des Jahres, oh, dass ich so beten könnte, dass der Geist so wirkt, dass die Herzen seines Volkes […] was ich hier sage, nicht als eine Last, sondern als Leben verstehen. Ich möchte einfach Zeugnis ablegen – hier am Anfang des Jahres darf ich mein Zeugnis ablegen: Ich liebe es, morgens früh aufzustehen, mir im Winter eine Tasse heißen Tee zu schnappen, mich für eine Stunde in meinen Stuhl zu setzen und die Gemeinschaft mit Jesus, dem lebendigen König des Universums, an vier verschiedenen Stellen der Bibel zu genießen. Das ist mein Leben.
Darf ich es noch einmal sagen? Es ist mein Leben. Oh, möge Gott euch dazu bringen, sein Wort als Leben zu erfahren.