19. Mai 2021 | von Lara Zamilski
Weisheit gefragt
Aktuelle Studien haben ergeben, dass wir im Durchschnitt 3,7 Stunden pro Tag am Handy verbringen. Die Marketing Agentur mediakix hat darüber hinaus einen Überblick erstellt, wie viel Zeit Menschen mit Social Media und anderen Tagesaktivitäten im Laufe ihres Lebens verbringen: 7 Jahre und 8 Monate vor dem Fernseher und 5 Jahre und vier Monate auf Social Media (davon allein 1 Jahr und 10 Monate auf YouTube und 1 Jahr und 2 Monate auf Snapchat). Im Vergleich dazu werden wir nur 3 Jahre und 5 Monate mit Essen und Trinken beschäftigt sein, 1 Jahr und 3 Monate soziale Kontakte pflegen und nur 6 Monate mit Wäschewaschen verbringen. Mit der Zeit, die wir auf Social Media verbringen, hätten wir 32 zum Mond und zurück fliegen, oder den Mount Everest 32 Mal besteigen können.
Diese Zahlen haben mich wirklich schockiert. Social Media und Fernsehen nimmt so viel mehr Zeit ein, als Freunde zu treffen und echte soziale Kontakte zu pflegen. Wenn ich abends auf meine Bildschirmzeit schaue, bin ich oft sehr enttäuscht. Was hätte ich alles mit diesen zwei Stunden machen können? Diese Zeit hätte so viel besser investiert sein können in Freundschaften, ein gutes Buch oder eine ermutigende Predigt. Stattdessen habe ich meine Aufmerksamkeit YouTube, Pinterest und anderen sozialen Plattformen gewidmet. Und das Ergebnis? Verpuffte Freude, Leere und ein schlechtes Gewissen.
John Piper hat neulich eine Andacht über die Gefahren von digitalen Ressourcen gehalten.
Er hat uns Christen ermahnt, „nicht einfach durch das Leben wie Quallen [zu treiben], die im Strom der zeitgenössischen Kultur schwimmen. Wir leben in der Kraft des Geistes und finden unseren Kurs durch das Wort Gottes […] Ein Teil dieser Kursbestimmung und Kraft drückt sich in der achtsamen Auseinandersetzung mit den digitalen Realitäten unserer Zeit aus.“
Wir alle wissen, dass es falsch und ungesund ist, zu viel Zeit am Handy zu verbringen. Wir wissen, dass wir unsere Zeit gut nutzen sollten, weil sie ein äußerst kostbares Gut ist. Doch es ist immer wieder gut daran erinnert zu werden, was die Gefahren von digitalen Medien sind. Piper nennt vor allem drei, die sehr gravierend sind.
- Der Haken der ständigen Neugierde
„Digitale Geräte bieten eine nicht enden wollende Möglichkeit zum Entdecken. Selbst die grundlegenden Betriebssysteme können Stunden des neugierigen Tüftelns und Experimentierens verschlingen. Dann gibt es die endlosen Apps, die Wochen unserer Zeit verschlingen, während sie uns in ihre Tiefen locken. All das ist sehr trügerisch und vermittelt die Illusion von Macht und Effektivität, lässt uns aber am Ende des Tages mit einem Gefühl der Leere und Nervosität zurück.“ Was können wir dagegen tun? Piper spricht von einem Vorsatz, den wir ganz leicht in unsern Alltag einbauen können:
„Ich werde meine Experimentierzeit am Gerät strikt begrenzen und mich mehr der Wahrheit als der Technik widmen.“
- Die leere Welt der virtuellen (Un-)Realität
„Wie traurig ist es zu sehen, wie brillante, kreative Menschen Stunden und Tage ihres Lebens in die Erschaffung von Städten und Armeen und Abenteuern stecken, die keinen Bezug zur Realität haben. Wir haben nur ein Leben zu leben. Alle unsere Kräfte sind uns vom echten Gott für die echte Welt gegeben, die zu einem echten Himmel und einer echten Hölle führt.
Vorsatz: Ich werde meine konstruktive, kreative Energie nicht in der Unwirklichkeit der “virtuellen Realität”, sondern in der Realität der realen Welt einsetzen.“
Und zuletzt die dritte Gefahr:
- „Persönliche” Beziehungen zu einer Maschine
Wie keine andere Erfindung kommt ein Computer einer Person am nächsten. Wir können mit ihm Spiele spielen. Er wird mit uns sprechen. Er wird immer für uns da sein. Die große Gefahr dabei ist, dass wir uns an diese überschaubare elektronische “Person” gewöhnen und uns allmählich von dem unvorhersehbaren, frustrierenden, manchmal schmerzhaften Umgang mit echten menschlichen Personen entfernen.
Vorsatz: Ich werde das Risiko von persönlichen Beziehungen nicht durch unpersönliche elektronische Sicherheit ersetzen.
Wenn wir diese drei Gefahren (natürlich gibt es noch weitaus mehr davon) kennen, uns ihnen bewusst sind und uns Vorsätze überlegen, um weise mit digitalen Medien umzugehen, dann arbeiten wir aktiv daran, „die Waffen des Lichts anzuziehen.“
In Römer 13 ab Vers 14 heißt es:
Die Nacht ist weit vorgerückt, und der Tag ist nahe. Lasst uns nun die Werke der Finsternis ablegen und die Waffen des Lichts anziehen! Lasst uns anständig wandeln wie am Tag; nicht in Schwelgereien und Trinkgelagen, nicht in Unzucht und Ausschweifungen, nicht in Streit und Eifersucht; sondern zieht den Herrn Jesus Christus an, und treibt nicht Vorsorge für das Fleisch, dass Begierden wach werden!
Wir müssen uns den Versuchungen dieser Welt bewusst sein und aktiv die Werke der Finsternis ablegen und Christus anziehen, damit wir weise und heilig in ihm wandeln. Wie John Piper sagte: wir dürfen uns nicht wie Quallen treiben lassen und uns mit dem Zeitgeist mitreißen lassen, sondern wir müssen uns nahe an Gottes Wort halten und in ihm allein fest gegründet sein.
Bibliografie:
Bibelzitate folgen dem Bibeltext der Elberfelder Übersetzung.
Piper, John. “Five Digital Dangers”. Desiring God, 17. März 2021. Übersetzt von Lara Zamilski. Link: https://www.desiringgod.org/articles/five-digital-dangers (Zugriff: 19.05.2021).
“How Much Time Do We Spend On Social Media?” Mediakix. Link: https://mediakix.com/blog/how-much-time-is-spent-on-social-media-lifetime/ (Zugriff: 19.05.2021).