Nicht umsonst erzählt Jesus dieses Gleichnis in Lukas 14, 27-32:

Und wer nicht sein Kreuz trägt und mir nachkommt, kann nicht mein Jünger sein. Denn wer unter euch, der einen Turm bauen will, setzt sich nicht zuvor nieder und berechnet die Kosten, ob er das Nötige zur Ausführung habe? Auf dass nicht etwa, wenn er den Grund gelegt hat und nicht zu vollenden vermag, alle, die es sehen, anfangen ihn zu verspotten und sagen: Dieser Mensch hat angefangen zu bauen und vermochte nicht zu vollenden. Oder welcher König, der auszieht, um sich mit einem anderen König in Krieg einzulassen, setzt sich nicht zuvor nieder und ratschlagt, ob er imstande sei, dem mit Zehntausend entgegen zu treten, der wider ihn kommt mit Zwanzigtausend? Wenn aber nicht, so sendet er, während er noch fern ist, eine Gesandtschaft und bittet um die Friedensbedingungen.

Was bedeutet es für dich und mich, Jesus nachzufolgen? Welche Konsequenzen hat es in unserem Leben? Legen wir uns Religion und Christentum so zurecht, damit wir es weiterhin gemütlich und warm haben? Damit sich in unserem Leben kaum etwas verändert, außer ein paar Gottesdienstbesuchen und vielleicht einem Hauskreis? Wir müssen alle unsere persönliche Nachfolge begutachten und uns diese Frage stellen: „Will ich Jesus tatsächlich nachfolgen, ganz gleich, wie und wohin er mich führt […]? Jesus sagt, ihm nachzufolgen erfordere eine Liebe zu ihm, die so stark sei, dass sogar die Liebe zu unserer eigenen Familie im Vergleich dazu wie Hass aussehe.“

Pastor und Autor John Stott schreibt zu dem Abschnitt aus Lukas 14: „Die christliche Landschaft ist voller Bauruinen – Ruinen jener Menschen, die bauen wollten, es aber nicht zu Ende bringen konnten. Allzu viele Menschen ignorieren die Warnung von Jesus und verpflichten sich zur Nachfolge, ohne zuerst innezuhalten, um die Kosten des Vorhabens durchzurechnen.“ Das Ergebnis sind nicht nur Bauruinen, sondern auch ein Glaube, der wie ein großes, sanftes Polster ist. „Er schützt […] vor den Unannehmlichkeiten des Lebens und verändert dabei, wenn es sein muss, um der Bequemlichkeit willen Ort und Gestalt.“

Pastor David stellt uns in diesem Kapitel einige Brüder und Schwestern im Glauben vor, die die Kosten der Nachfolge berechnet haben und Jesus von ganzem Herzen nachfolgen. Es wird schnell deutlich, dass es dabei nicht nur darum geht, Bequemlichkeit, Komfort und ein leichtes Leben hinter sich zu lassen. Auch der geistliche Kampf muss berechnet werden. Alles andere „verblasst im Vergleich zum geistlichen Kampf um die Herzen und Gedanken der Menschen.“ Unsere Geschwister im Himalaya erfahren am eigenen Körper, was es heißt, Christus nachzufolgen. Sie werden gesteinigt, aus ihren Heimatdörfern ausgeschlossen und verbannt, und müssen jeden Tag aufs Neue mit Gewalt rechnen. Alle haben sie verstanden, dass „Jesus von seinen Nachfolgern nicht weniger fordert, als ihr ganzes Leben.“

Die wenigsten von uns hat die Nachfolge Jesu unser Hab und Gut, oder gar unser Leben gekostet. Gott hat uns reichlich beschenkt, doch müssen wir uns nicht fragen, ob wir dort stehengeblieben sind und unser Leben und Besitz für uns behalten haben? „Ich [bin] Tag für Tag versucht, Jesus nicht im Sinne von Lukas 14 nachzufolgen. Ich erkenne meinen Hang, mich bequem zurückzulehnen und vor der Not der Welt die Augen zu verschließen.“ Wir müssen uns vollkommen bewusst sein: „Das Leben als Christ [hat] einen Preis.“ Sind wir bereit, ihn zu bezahlen?

Möge dies zu unserem Gebet werden:

„Jesus, du bist mein ganzes Leben. Was immer du von mir willst, das will ich tun […] Bitte hilf mir, die Kosten zu überschlagen. O Gott, ich will auf alles in dieser Welt verzichten, worauf ich verzichten soll. Ich möchte mir meinen Glauben nicht nach Belieben zurechtbiegen! Bitte lenke meine Schritte und schütze mich auf meinem Weg vor mir selbst. Bitte leite mich durch deinen Geist, wie du willst!

Was kostet dich die Nachfolge Jesu in deinem Leben heute? Welche Schritte des Gehorsams Jesus gegenüber könnte Nachfolge kostspieliger machen?

Bibliografie:

Bibelzitate folgen dem Bibeltext der Elberfelder Übersetzung.

Platt, David. Etwas muss sich ändern. Übersetzt von Multnoma, Brunnen Verlag GmbH, 2021, S. 135-158.