von John Piper

Übersetzt von Lara Zamilski

Vergeude nicht deinen Morgen!

Artikel in Originalsprache

Vergeude nicht deinen Morgen!

von John Piper

Übersetzt von Lara Zamilski

Artikel in Originalsprache

Pastor John, in der Episode von gestern hast du uns sechs Gründe gegeben, weshalb wir morgens nach dem Aufwachen wie abhängig nach unserem Handy greifen. Du hast auch gesagt, dass du eine Lösung hast – eine bessere Vorgehensweise in die richtige Richtung. Wir bitten dich, das mit uns zu teilen.

Es ist wahrscheinlich hilfreich, wenn ich die erwähnten sechs Anreize, die mich morgens nach meinem Handy greifen lassen, aufzähle. Ich habe gesagt, dass da ein Hunger nach Neuigkeiten ist. Ich sagte, dass da ein Hunger nach dem eigenen Ego ist.

Ich sagte, dass da ein Hunger nach Entertainment ist. Und weiter habe ich gesagt, dass es drei Dinge gibt, die wir vermeiden wollen, wie Langweile.

Ich will einfach keinen langweiligen Tag haben. Dann gibt es Verantwortung und Belastung, denen ich entgehen will. Letztendlich gibt es also ziemlich starke Kräfte, die uns im Bett und an unseren Geräten halten wollen.

War es das wert?

Doch es gibt einen besseren Weg, und diese Fragen machen seine Notwendigkeit deutlich:

  • Was, wenn du der Erste bist, der die Nachrichten schaut, und es schreckliche Nachrichten sind?
  • Was, wenn du deine Suche nach Ego-Süßigkeiten zu Ego-Säure führt, und die Leute dich über Nacht gehated haben?
  • Was, wenn du die ersten fünf Minuten damit verwendest, dich am Morgen freudig zu amüsieren, anstatt dass du sofort den Verantwortungen des Tages ins Gesicht schaust, und du am Ende dieser fünf Minuten herausfindest, dass sie dich in eine nutzlose, erniedrigende, einengende, wertlose, unreife Stimmung hinuntergezogen haben? War es das wert?
  • Was, wenn du dir fünf Minuten nimmst, um Langweile, Verantwortung und Belastung zu entgehen, und herausfindest, dass du am Ende dieser fünf Minuten der Vermeidung geistlich, moralisch und emotional weniger dazu im Stande bist mit der Realität fertig zu werden, als du es davor warst. War es das wert?

Ich glaube, es gibt einen besseren Weg, um den Tag zu beginnen. Und das wird einige Entscheidungen vor dem Morgen verlangen. Es funktioniert nie, last-minute Versuche für Veränderungen zu machen. Du musst zwölf Stunden vor der Krisensituation entscheiden, wie dieser Moment aussehen wird. Es wird ein bisschen Planung erfordern. Uns es wird ein bisschen Nachdenken erfordern, während du dir deinen Wecker stellst.

Rüste dich mit dem Wort

Folgendes habe ich dem Verlag der English Standard Version (ESV) Bibelübersetzung geschrieben: „Gibt es eine Möglichkeit, die ESV App oder die ESV Webseite so zu verwenden, dass der Wecker das Wort Gottes vorliest, anstatt zu klingeln?“ Sie haben zurückgeschrieben und gesagt, „Oh, das ist eine gute Idee. Es ist tatsächlich möglich.“ Aber es war zu kompliziert. Ich konnte es nicht einstellen.

 

Dennoch würde ich es jedem, der das einstellen kann, als eine gute Idee vorschlagen. In anderen Worten, leg los und stelle deinen Wecker, sodass er anfängt, dir die Bibel vorzulesen, und ich glaube, dass sie daran arbeiten werden, es einfacher zu machen.

 

Was wir für unsere morgendliche Routine brauchen, ist, dass sie mit dem Heiligen Geist gefüllt ist. Wir wollen etwas, das uns einen Eifer für die Herrlichkeit Christi als unser Tageswerk gibt. Wir wollen gestärkt werden, damit wir allem begegnen können, was der Tag zu bieten hat. Wir wollen etwas, das uns freudigen Mut gibt und die Entschlossenheit, andere wichtiger zu nehmen als uns selbst, das uns hilft, wahrer Größe nachzujagen, indem wir zu jedermanns Diener werden, genau wie Jesus gesagt hat (Mk 9:35). Das ist das wahre Programm am morgen. Nur sehr wenige von uns wachen morgens gestärkt auf, um all die herrlichen Werke zu vollbringen, die wir gemeinsam mit Jesus vollbringen dürfen. Die neue Vorgehensweise für den Morgen ist in den Psalmen vorgezeichnet, und hier ist ein Schlüsselvers: „HERR, in der Frühe wirst du meine Stimme hören. In der Frühe rüste ich dir ein Opfer zu und spähe aus“ (Ps 5:4).

 

Lass das erste, was am Morgen aus deinem Mund kommt, während du noch in deinem Bett bist, ein Schrei zu Gott sein: „Ich liebe dich, Herr. Ich brauche dich, Herr. Hilf mir, Herr.“ Das ist der erste Schrei am Morgen aus meinem Mund. „Ich brauche dich heute wieder.“ Bereite anschließend ein Opfer vor und halte Ausschau. Ich glaube, dieses Opfer ist mein Körper und meine Aufmerksamkeit, beides ihm hingegeben.

Fixierte Augen

Ich halte Ausschau, bis der Herr erscheint – und was tut? Nach was halte ich Ausschau? Psalm 143:8 beschreibt es so: „Lass mich am Morgen hören deine Gnade, denn ich vertraue auf dich! Tu mir kund den Weg, den ich gehen soll, denn zu dir erhebe ich meine Seele!“ Also halte ich Ausschau nach der Gnade Gottes, und ich suche nach ihr in seinem Wort.

Psalm 90:14 zeigt mir, wie ich dafür beten soll, wenn es heißt, „Sättige uns am Morgen mit deiner Gnade, so werden wir jubeln und uns freuen in allen unseren Tagen.“ Wir halten im durch Gott inspirierten Wort Ausschau nach Offenbarungen seiner Gnade und seiner Leitung für unser Leben, und wir erhalten ein tiefes Gefühl der Zufriedenheit in unserer Seele, dass er schön ist und sich um uns sorgt.

Hier ein paar weitere Beispiele. Psalm 119:148 sagt, „Meine Augen sind den Nachtwachen zuvorgekommen, um nachzudenken über dein Wort.“ Und schließlich sagt Psalm 139:17-18, „Für mich aber – wie kostbar sind deine Gedanken, Gott! (…) Ich erwache und bin noch bei dir.“

Deshalb schlage ich vor, dass du, bevor du heute Abend ins Bett gehst, einige Entscheidungen triffst und dir Pläne macht, und dass du dich von den oben genannten Abhängigkeiten und Gewohnheiten der Vermeidung befreist, die das Potential der Stärkung am Anfang des Tages ruiniert haben.