Lasst uns zu Epheser 5, 31 springen. Es ist ein Zitat aus 1. Mose 2, 24, „Darum wird ein Mann seinen Vater und seine Mutter verlassen und seinem Weibe anhangen, und sie werden ein Fleisch sein.“ Im folgenden Vers (Vers 32), bezieht sich Paulus auf dieses Zitat und sagt, „Dieses Geheimnis ist groß; ich aber sage es in Bezug auf Christus und auf die Versammlung.“
Das Geheimnis der Ehe
Nun, weshalb ist das Zusammenkommen eines Mannes und einer Frau um ein Fleisch zu werden, ein Geheimnis? Paulus’ Antwort in Vers 32 ist diese: Die Einheit der Ehe ist ein Geheimnis, weil ihre tiefste Bedeutung teilweise verdeckt ist, nun aber durch den Apostel enthüllt wird, nämlich, dass die Ehe ein Bild von Christus und der Gemeinde ist. Vers 32: „Ich aber sage es in Bezug auf Christus und auf die Versammlung.“
Also ist die Ehe eine Metapher oder ein Bild oder eine Parabel, die für mehr steht, als das zu einem Fleisch werden von Mann und Frau. Es steht für die Beziehung zwischen Christus und der Gemeinde. Das ist die tiefste Bedeutung der Ehe. Sie ist dafür gedacht, ein lebendiges Theaterstück von der Beziehung zwischen Christus und seiner Gemeinde zu sein.
Achte darauf, wie Verse 28-30 die Parallele zwischen Christus und der Gemeinde als ein Leib und das zu einem Fleisch werden von Mann und Frau beschreiben. „Also sind auch die Männer schuldig, ihre Weiber zu lieben wie ihre eigenen Leiber. Wer sein Weib liebt, liebt sich selbst. Denn niemand hat jemals sein eigenes Fleisch gehaßt, sondern er nährt und pflegt es.“ Mit anderen Worten, die Ein-Fleisch-Verbindung zwischen Mann und Frau bedeutet, dass sie in gewissem Sinne jetzt ein Leib sind, so dass die Fürsorge, die ein Ehemann für seine Frau hat, er für sich selbst hat. Sie sind eins. Was er ihr tut, tut er sich selbst.
Anschließend vergleicht er dies mit Christi Fürsorge für die Gemeinde. Gegen Ende von Vers 29 sagt er, dass der Ehemann sein eigenes Fleisch nährt und pflegt, „gleichwie auch der Christus die Versammlung. Denn wir sind Glieder seines Leibes, von seinem Fleische und von seinen Gebeinen.“ Mit anderen Worten, genau wie der Mann mit seiner Frau ein Fleisch ist, so ist die Gemeinde ein Fleisch mit Christus. Wenn der Mann seine Frau nährt und pflegt, nährt und pflegt er sich selbst; und wenn Christus die Gemeinde nährt und pflegt, nährt und pflegt er sich selbst.
Wenn du Gottes Bedeutung der Ehe verstehen willst, musst du begreifen, dass wir es mit einer Kopie und einem Original, einer Metapher und der Realität, und einer Parabel und der Wahrheit zu tun haben. Und das Original, die Realität und die Wahrheit ist Gottes Ehe mit seinem Volk, oder Christi Ehe mit seiner Gemeinde. Während die Kopie, die Metapher und die Parabel die Ehe eines Mannes zu seiner Frau ist. Geoffrey Bromiley sagt, „Wie Gott den Menschen in seinem Bild geschaffen hat, so hat er die irdische Ehe im Bild seiner ewigen Ehe mit seinem Volk geschaffen.“
Die Rolle des Ehemannes und der Ehefrau
Eines der Dinge, die man von dieser Passage lernt, ist die Rolle von Mann und Frau in der Ehe. Einer der Punkte, die Paulus in diesem Abschnitt macht, ist dass die Rollen von Ehemann und Ehefrau in der Ehe nicht willkürlich zugewiesen werden und sie nicht umkehrbar sind, ohne Gottes Zweck für die Ehe zu verwischen. Die Rollen von Mann und Frau sind in den unterschiedlichen Rollen von Christus und seiner Gemeinde gegründet. Gottes Vorhaben (durch die Ehe) ist es, etwas durch die Beziehung von Mann und Frau über seinen Sohn und seine Gemeinde zu sagen.
Das sehen wir in den Versen 23-25. Vers 24 spricht zu der Frau über ihre Hälfte der Metapher und Versen 23 und 25 sprechen über die andere Hälfte der Metapher des Mannes. Ehefrauen, findet eure besondere Rolle als Ehefrauen darin, die Beziehung der Gemeinde zu Christus zu verdeutlichen. Vers 24: „Aber gleichwie die Versammlung dem Christus unterworfen ist, also auch die Weiber ihren Männern in allem.“ Anschließend zu den Männern: finde deine besondere Rolle als Ehemann darin, die Beziehung Christi zur Gemeinde zu verdeutlichen. Zuerst Vers 23: „Denn der Mann ist das Haupt des Weibes, wie auch der Christus das Haupt der Versammlung ist; er ist des Leibes Heiland.“ Dann Vers 25: „Ihr Männer, liebet eure Weiber, gleichwie auch der Christus die Versammlung geliebt und sich selbst für sie hingegeben hat.“
Die Erfüllung von Leiterschaft und Unterordnung
Denk einen Moment im Zusammenhand von dem, was wir bisher gesehen haben, darüber nach. In den vorherigen Artikeln habe ich anhand von 1. Mose 1-3 versucht zu zeigen, dass als die Sünde in die Welt gekommen ist, sie die Harmonie der Ehe zerstört hat, nicht weil sie Leiterschaft und Unterordnung erschaffen hat, sondern weil sie die demütige, liebevolle Leiterschaft des Mannes in feindselige Herrschaft in einigen Männern und in faule Gleichgültigkeit in anderen verkehrt hat. Und sie hat die kluge, freiwillige Unterordnung der Frau in manipulative Unterwürfigkeit in einigen Frauen und dreiste Ungehorsamen in anderen verkehrt. Die Sünde hat nicht Leiterschaft und Unterwürdigkeit hervorgebracht; sie hat sie ruiniert und entstellt und hat sie hässlich und zerstörerisch gemacht.
Wenn das nun wahr ist, dann ist die Erlösung, die wir mit dem Kommen Christi erwarten, nicht die Beseitigung der ursprünglichen, geschaffenen Ordnung liebevoller Leiterschaft und williger Unterordnung, sondern die Wiederherstellung derselben von den Verwüstungen der Sünde. Und das ist genau das, was wir in Epheser 5, 21-33 finden. Frauen, lasst eure gefallene Unterordnung erlöst werden, indem ihr sie nach Gottes Absicht für die Gemeinde gestaltet! Männer, lasst eure gefallene Leiterschaft erlöst werden, indem ihr sie nach Gottes Absicht für Christus gestaltet!
Darum ist Leiterschaft nicht das Recht, Befehle zu geben und zu kontrollieren. Es ist die Verantwortung wie Christus zu lieben: dein Leben für deine Frau hinzugeben in dienender Leiterschaft. Und Unterordnung ist nicht sklavisch oder erzwungen oder duckend. Auf diese Weise möchte Christus nicht, dass die Gemeinde auf seine Führung reagiert. Er möchte, dass sie frei und willens und froh ist und sich weiterentwickelt und stark wird.
Mit anderen Worten, was dieser Abschnitt aus Gottes Wort tut, sind zwei Dinge: Er schützt vor dem Missbrauch der Leiterschaft, indem er den Männern sagt, sie sollen wie Jesus lieben, und er schützt vor der Erniedrigung der Unterordnung, indem er den Frauen sagt, sie sollen auf die Art und Weise reagieren, wie die Kirche auf Christus reagiert.
Die Definition von Leiterschaft und Unterordnung
Was an dieser Stelle vielleicht am hilfreichsten wäre, ist eine kurze Definition von Leiterschaft und Unterordnung zu geben, wie ich sie anhand des Textes verstehe, und dann einen oder zwei Einwände zu erheben und mit einigen praktischen Schlussfolgerungen zu schließen.
- Leiterschaft ist die göttliche Berufung eines Ehemannes, die Hauptverantwortung einer christusähnlichen, dienenden Leiterschaft, Schutz und Versorgung in einem Haushalt zu übernehmen.
- Unterordnung ist die göttliche Berufung einer Ehefrau die Leiterschaft ihres Mannes zu ehren und zu bestätigen und zu helfen, diese passend zu ihren Gaben anzuführen.
Ich werde später auf einige praktische Anwendungen dieser Definitionen zurückkommen. Lasst mich zunächst ein Wort über einige häufige Einwände sagen.
Was ist mit der gegenseitigen Unterordnung in Epheser 5, 21?
Die Ideen von Leiterschaft und Unterordnung sind in der heutigen Zeit nicht beliebt. Der Zeitgeist unserer Gesellschaft macht es sehr schwer für Menschen Texte wie diesen in einem positiven Licht zu sehen. Der häufigste Einwand zu dem Bild, das ich gerade von liebevoller Leiterschaft und freiwilliger Unterordnung gemalt habe, ist, dass Vers 21 uns lehrt, uns gegenseitig unterzuordnen. „(Seid) einander unterwürfig in der Furcht Christi.“
Also sagt ein Autor, „Die gegenseitige Unterordnung schließt per Definition hierarchische Unterschiede aus.“ Mit anderen Worten, wenn gegenseitige Unterordnung zwischen Mann und Frau Realität ist, dann ist es ein Gegenspruch zu sagen, der Ehemann hat eine besondere Verantwortung zu leiten und die Frau eine besondere Verantwortung diese Leiterschaft zu unterstützen und bei der Ausführung zu helfen.
Was sollen wir dazu sagen? Ich würde sagen, dass das ganz einfach nicht wahr ist. Genauer gesagt, der Autor, der sagte, dass gegenseitige Unterordnung hierarchische Unterschiede ausschließt, zeigt wenige Seiten später, dass das nicht wahr ist, wenn er sagt, „Die Kirche lebt von gegenseitiger Unterwerfung. In einer vom Geist geführten Kirche unterwerfen sich die Ältesten der Gemeinde, um für ihre Wachsamkeit verantwortlich zu sein, und die Gemeinde unterwirft sich den Ältesten, um ihre Führung anzunehmen“ (später sagt er sogar, „die Gemeinde unterwirft sich ihren Leitern, indem sie gehorchen…“). Mit anderen Worten, wenn es um die Kirche geht, hat er keine Schwierigkeiten zu erkennen, wie die gegenseitige Unterwerfung zwischen zwei Gruppen möglich ist, von denen eine die besondere Verantwortung hat, die Führung zu übernehmen, und die andere die besondere Verantwortung hat, die Führung anzunehmen.
Und das ist richtig. Es gibt keinen Widerspruch zwischen gegenseitiger Unterordnung und einer Beziehung von Leiterschaft und Erwiderung. Gegenseitige Unterordnung meint nicht, dass beide Partner sich auf die exakt gleiche Weise unterordnen. Christus hat sich der Gemeinde auf eine Weise untergeordnet, und zwar mit einer dienenden Leiterschaft, die ihn sein Leben gekostet hat. Und die Gemeinde ordnet sich Christus auf eine andere Weise unter, indem sie seine Leiterschaft ehrt und ihm auf dem Weg nach Golgatha folgt.
Es ist also nicht wahr, dass die gegenseitige Unterordnung das Familienmuster der christusähnlichen Führung und der kirchlichen Unterwerfung ausschließt. Die gegenseitige Unterordnung verwischt diese Rollen nicht; sie setzt sie um.
Verweist der Begriff “Haupt” überhaupt auf die Leiterschaft?
Ein weiterer häufiger Einwand gegen das Modell von Leiterschaft und Unterordnung ist, dass der Begriff ‚Haupt‘ nicht die Bedeutung von Leiterschaft trage. Stattdessen meine der Begriff ‚Quelle‘, ähnlich wie wir das Wort ‚Urquelle‘ oder ‚Ursprung eines Flusses‘ gebrauchen (Bilezikan). Den Ehemann das Haupt der Frau zu nennen würde demnach nicht bedeutet, dass er ein Leiter sein soll, sondern, dass er in einem gewissen Sinne ihre ‚Quelle‘ oder ‚Urquelle‘ ist.
Nun gibt es ausführliche Studien, um aufzuzeigen, dass das zu Paulus’ Zeit nicht die gewöhnliche Bedeutung für das Wort ‚Haupt‘ ist. Jedoch wirst du dir niemals diese Artikel durchlesen, weil sie zu technisch sind. Lass mich also versuchen dir zu zeigen, was jeder in diesen Versen erkennen kann.
Der Mann ist dargestellt als das Haupt seiner Frau wie Christus als Haupt der Gemeinde, seines Leibes, dargestellt ist (Vergleich Verse 29-30). Nun, wenn das Haupt ‚Quelle‘ bedeutet, von was ist der Mann die Quelle? Was bekommt der Körper vom Kopf? Er bekommt Nahrung (das wurde in Vers 29 erwähnt). Und wir können das nachvollziehen, weil der Mund im Kopf beziehungsweise Gesicht ist und die Nahrung durch den Mund in den Körper gelangt. Doch das ist nicht alles, was der Körper vom Kopf bekommt. Er bekommt auch Leitung, weil die Augen im Gesicht sind. Und er bekommt Warnung und Schutz, weil die Ohren am Kopf sind.
Mit anderen Worten, wenn der Ehemann als Haupt ein Fleisch mit seiner Frau, seinem Leib, ist und er daher ihre Quelle der Führung, der Versorgung und der Wachsamkeit ist, dann ist die natürliche Schlussfolgerung, dass das Haupt, der Ehemann, eine primäre Verantwortung für Leitung und Versorgung und Schutz hat.
Das heißt, auch wenn du dem ‚Haupt‘ die Bedeutung von ‚Quelle‘ gibst, ist die natürlichste Interpretation dieser Verse, dass Männer von Gott berufen sind, in einem Haushalt die Hauptverantwortung für christusähnliche, dienende Leiterschaft und Schutz Versorgung zu übernehmen. Und Frauen sind berufen, die Leiterschaft ihres Mannes zu ehren und zu helfen, diese passend zu ihren Gaben anzuführen.
Praktische Anwendung
Nun, ich habe gesagt, ich werde zu praktischen Anwendungen zurückkommen.
1. Die Umsetzung von Leiterschaft
Der Aufruf für Männer aus Vers 25 „ihre Frauen zu lieben wie Christus die Gemeinde geliebt und sich für sie hingegeben hat“ revolutioniert die Weise wie er leitet. Das wird in Lukas 22, 26 aufgegriffen, wo Jesus sagt, „ der Leiter (sei) wie der Dienende.“ Mit anderen Worten, Ehemänner, hört nicht auf zu leiten, sondern verwandelt all eure Leiterschaft in Dienen. Die Verantwortung der Führung liegt nicht darin, sich aufzublähen, sondern die Familie aufzubauen.
2. Die Umsetzung von Unterordnung
Unterordnung bedeutet nicht, den Ehemann an Christi Stelle zu setzen. Vers 21 sagt, du ordnest dich aus Ehrfurcht vor Christus unter. Unterordnung heißt nicht, dass das Wort des Ehemannes absolut ist. Nur Christi Wort ist absolut. Keine Frau sollte ihrem Mann in die Sünde folgen. Das kannst du nicht in Ehrfurcht für Christus tun. Unterordnung bedeutet nicht, Gedanken aufzugeben. Es bedeutet nicht, dass sie keinen Einfluss auf Entscheidungen oder Einfluss auf ihren Ehemann hat. Es kommt nicht von Unwissenheit oder Inkompetenz. Es kommt davon, was angemessen und recht (Kolosser 3, 18) in Gottes geschaffener Ordnung ist.
Unterordnung ist eine Neigung des Willens, Ja zu der Führung des Mannes zu sagen, und eine Neigung des Geistes, seine Initiativen zu unterstützen. Der Grund, weshalb ich sage, dass es eine Neigung ist, ist weil es Zeiten geben wird, in denen die demütigste Frau bei der Entscheidung ihres Mannes zögert. Es kann für sie nicht weise erscheinen. Stell dir vor es geht um Noel und mich. Ich bin gerade dabei etwas Dummes für unsere Familie zu entscheiden. In diesem Moment könnte Noel ihre Unterordnung so zum Ausdruck bringen: „Johnny, ich weiß, dass du viel darüber nachgedacht hast und ich liebe es, wenn du die Initiative ergreifst, um für uns zu planen und Verantwortung zu übernehmen, aber ich habe keinen Frieden mit dieser Entscheidung und ich glaube, wir müssen noch einmal darüber reden. Können wir das? Heute Abend vielleicht?“ Die Gründe, warum es sich um eine Art biblische Unterordnung handelt, sind folgende
- Im Gegensatz zu Christus sind Ehemänner fehlbar und sollten es zugeben.
- Männer sollten wollen, dass ihre Frauen über die familiären Entscheidungen erfreut sind, weil Christus möchte, dass wir über die Befolgung seiner Entscheidungen erfreut sind und nicht nur widerwillig folgen.
- Die Art wie Noel ihre Zweifel zum Ausdruck gebracht hat, hat klar gezeigt, dass sie meine Führung befürwortet und mich in meiner Rolle als Haupt bekräftigt.
Wenn ein Mann eine von Gott gegebene Hauptverantwortung für das geistliche Leben der Familie empfindet, die Familie zu Andachten versammelt, sie zur Gemeinde bringt, zum Beten beim Essen aufruft – wenn er eine von Gott gegebene Hauptverantwortung für die Disziplin und Erziehung der Familie empfindet die Kinder, die Verwaltung des Geldes, die Bereitstellung von Lebensmitteln, die Sicherheit des Hauses, die Beseitigung von Streit, dann ist dieses besondere Verantwortungsbewusstsein nicht autoritär oder autokratisch oder herrisch oder unterdrückend oder missbräuchlich. Es handelt sich einfach nur um eine dienende Leiterschaft. Und mir ist nie eine Frau begegnet, die es bereut hat einen solchen Mann zu heiraten. Denn wenn Gott etwas (wie die Ehe) entwirft, entwirft er es zu seiner Ehre und zu unserem Besten.