von David Platt

Übersetzt von Lara Zamilski

Die Lästerung des Heiligen Geistes

Artikel in Originalsprache

Die Lästerung des Heiligen Geistes

von David Platt

Übersetzt von Lara Zamilski

Artikel in Originalsprache

Matthäus 12, 31-32, “Deshalb sage ich euch: Jede Sünde und Lästerung wird den Menschen vergeben werden; aber die Lästerung des Geistes wird nicht vergeben werden. Und wenn jemand ein Wort reden wird gegen den Sohn des Menschen, dem wird vergeben werden; wenn aber jemand gegen den Heiligen Geist reden wird, dem wird nicht vergeben werden, weder in diesem Zeitalter noch in dem zukünftigen.”

Wenn du das liest, “wenn aber jemand gegen den Heiligen Geist reden wird, dem wird nicht vergeben werden”, werden natürlich einige Fragen aufgeworfen. Die Leute fangen sofort an zu denken, “Habe ich das getan? Habe ich die unverzeihliche Sünde begangen?” Das ist eine gute Frage. Es ist eine ganz offensichtliche Warnung, die Jesus hier gibt.

Definitionen

Wie sollen wir diese Passage verstehen? Die Definition von Sünde ist “vorsätzlicher Ungehorsam gegen Gott.” Gotteslästerung ist “aufsässige Respektlosigkeit (oder Unehrerbietigkeit) Gott gegenüber.” Im alten Testament musste jeder, der den Namen Gottes lästert, getötet werden. Die ganze Versammlung musste ihn steinigen. Gotteslästerung ist eine sehr ernst zu nehmende Sache. Absichtliches und öffentliches Sprechen gegen einen heiligen Gott, ihn zu verleumden und zu verspotten – das ist Gotteslästerung. Gott zu lästern ist zu verleumden, zu verspotten, zu beleidigen.

“Was redet dieser so? Er lästert. Wer kann Sünden vergeben außer einem, Gott?” (Markus 2, 7). Das ist ein Statement über Jesus. Die Menschen dachten, er würde Gott lästern, weil er behauptet hat, Sünden vergeben zu können. Vorsätzlicher Ungehorsam gegen Gott ist Sünde. Gotteslästerung ist aufsässige Respektlosigkeit Gott gegenüber.

Der Unterschied

Hier ist der Unterschied: Lästerung gegen Gottes Sohn kann vergeben werden. Jemandem, der ein Wort gegen den Sohn des Menschen spricht, kann vergeben werden, doch jemandem, der gegen den Heiligen Geist spricht, kann nicht vergeben werden. Also kann Lästerung gegen den Sohn Gottes vergeben werden. Der Weg zur Vergebung ist Buße. Paulus sagt in 1. Timotheus 1, 13-14: “der ich früher ein Lästerer und Verfolger und Gewalttäter war; aber mir ist Barmherzigkeit zuteilgeworden, weil ich es unwissend im Unglauben getan hatte; überströmend aber war die Gnade unseres Herrn mit Glauben und Liebe, die in Christus Jesus sind.”

Er wurde errettet. Praktisch gesehen kann jeder Gläubige Gott lästern, weil es oft Zeiten gibt, in denen wir sehr beiläufig Dinge sagen, die Gott gegenüber respektlos sind oder über Gott, in Bezug auf den Sohn. Gottes Güte, Weisheit und Treue in Frage zu stellen, ist Gotteslästerung auf eine Weise. All das kann durch Gnade vergeben werden. Es ist aus Gnade verzeihlich, aber Lästerung gegen den Geist Gottes ist unverzeihlich.

Was sagt Jesus hier? Der Grund, weshalb Lästerung gegen den Geist Gottes unverzeihlich ist, ist weil der Weg zur Vergebung abgelehnt wurde. (…) Der Geist erneuert. Der Geist ist derjenige, der an unserem Herz arbeitet. Der Geist ist derjenige, der uns zieht. Wenn wir gegen den Geist sprechen – den Geist lästern – lehnen wir den ab, der es uns möglich macht, zu Gott zu kommen. Das ist vorsätzlicher Unglaube.

(…) Der Kontext von Matthäus 12 sind Menschen, die gesehen hatten, wie Jesus Dämonen austrieb und Sünden vergab, aber sie haben ihm Täuschung, Falschheit und Dämonismus vorgeworfen. Sie sagen, “Er ist ein Dämon, und er ist von Dämonen besessen.” Im Angesicht aller Hinweise auf Jesu Messias-Offenbarung und Gottheit, sagen sie, “Nein.”

Vorsätzlicher Unglaube. Beharrliche Ablehnung. Für viele dieser religiösen Anführer galt, je mehr sie sahen, desto mehr haben sie Jesus abgelehnt. Sie haben so viel gesehen. Sie haben ihn beharrlich abgelehnt. Es ist eine endgültige Verleugnung. Es bedeutet, die wahre Menschwerdung vor Augen zu haben und ihn wissentlich abzulehnen und zu verdammen.

Er sagt in diesem Zeitalter und im zukünftigen. Das Bild ist also eine dauerhafte Anfechtung, die zu einer dauerhaften Verurteilung führt. Das bedeutet, das Ziehen des Geistes zu Christus hin abzulehnen. Vorsätzlicher Unglaube. Ein vorsätzlicher Unglaube, beharrliche Ablehnung, endgültige Verleugnung und dauerhafte Anfechtung führen zu einer dauerhaften Verdammnis.

Du sagst, “Habe ich das getan?” Hier ist die Frage: Lebst du in vorsätzlichem Unglauben, wenn es um das Ziehen des Geistes zu Christus hin geht? Beharrliche Ablehnung. Endgültige Verleugnung. Dauerhafte Anfechtung wird zu einer dauerhaften Verdammnis führen.

Praktische Auswirkungen

Hier sind die Auswirkungen: wir müssen erkennen, dass die unverzeihliche Sünde die Sünde des Herzens und nicht der Lippen ist. Das ist wirklich wichtig. Matthäus 12, 34-35 (“Wie könnt ihr Gutes reden, da ihr böse seid? Denn aus der Fülle des Herzens redet der Mund. Der gute Mensch bringt aus dem guten Schatz Gutes hervor, und der böse Mensch bringt aus dem bösen Schatz Böses hervor”). Unsere Worte sind der Beweis für den Zustand unserer Herzen. Böse Worte reflektieren böse Herzen. Nicht, “Okay, sind die falschen Worte aus meinem Mund gekommen?” Stattdessen geht es hier um den Zustand unseres Herzens.

Die zweite Auswirkung besteht darin, dass es für uns ratsam ist, niemanden für die unverzeihliche Sünde als schuldig zu bezeichnen. Und zwar deshalb: wenn jemand Ausschau nach einer Person hielte, die möglicherweise schuldig war, den Geist und den Sohn gelästert zu haben, scheint es wie bei Paulus. Er hat Christus beharrlich abgelehnt, beharrlich gegen Christus gewettert und nicht auf das Ziehen des Geistes zu Christus hin geantwortet. Doch dann kam ein Zeitpunkt, wo Paulus’ Leben komplett verändert wurde.

Ich glaube nicht, dass es auch nur eine Person (…) unter den Nationen gibt, die außerhalb der Reichweite von Gottes Gnade und Erbarmen ist. Deshalb sollten wir uns davor hüten, Menschen in Schubladen zu stecken.

Erstens – wir vertrauen, dass Gott allein das Herz einer Person kennt. Zweitens – wir dienen und beten mit einer konstanten Hoffnung. Ich weiß, dass es Menschen in deinem Leben gibt – Menschen, mit denen du vielleicht arbeitest oder lebst – deren Herzen so verhärtet sind, wenn es um das Evangelium geht, dass sie konstant jegliche Aufforderung des Geistes abgelehnt haben. Konstant. Das heißt nicht, dass wir aufgeben sollen. Wir dienen und wir beten mit einer konstanten Hoffnung, und während dessen sind wir in unserem Leben und Dienen auf den Geist Gottes angewiesen.

Wenn jemand den Geist ablehnt – und das ist der Kernpunkt – wenn jemand den Geist vorsätzlich ablehnt, beharrlich und dauerhaft, dann gibt es keine Möglichkeit, dass sie zu Christus kommen. Es wäre unmöglich. Sie haben den einzigen abgelehnt, dem es möglich ist, sie zu Christus zu führen. Infolgedessen ist es unverzeihlich und führt zu einer dauerhaften Verdammnis. Macht das Sinn? Wenn du ein Nachfolger Christi bist und in deinem Leben auf den Geist Christi reagiert hast, musst du dir keine Sorgen um Lästerung gegen den Geist machen. Du hast ein Feingefühl gegenüber dem Geist und fragst dich, ob dies ein Zeichen dafür ist, dass du auf den Geist hörst und auf den Geist reagierst.

Jemand, der allerdings den Geist abgelehnt hat – und der Geist ist der einzige Weg, um Errettung zu erlangen, der Geist ist der einzige, der erneuert – wie können sie errettet werden? Wie kann diese Person, die den Geist ablehnt, gerettet werden? Hier ist der Deal: Wenn wir als Nachfolger Christi den Geist ignorieren, wie werden wir andere zur Erlösung führen? Das ist es, was ich meine, wenn ich sage, dass wir auf den Geist Gottes in unserem Leben und unserem Dienst angewiesen sind, denn die Wahrheit ist, dass das härteste Herz durch die Kraft des Geistes zu Christus kommen kann. Doch während wir ihnen das Evangelium weitergeben, gibt es nichts, das wir sagen könnten, was durch ein hartes Herz dringen könnte. Es wird der Geist Gottes sein, der das vollbringt. Hier ist ein wunderbares Zitat von E. M. Bounds:

Salbung ist das süßeste Ausatmen des Heiligen Geistes. Es trägt das Wort wie Dynamit, wie Salz, wie Zucker; macht das Wort zu einem Schnuller, einem Ankläger, einem Offenbarer, einem Sucher; macht den Hörer zum Täter oder Heiligen, lässt ihn wie ein Kind weinen und wie einen Riesen leben; öffnet sein Herz und seinen Geldbeutel so sanft und doch so stark wie der Frühling die Knospen öffnet. Diese Salbung ist nicht das Geschenk eines Genies. Es ist nicht in der Halle des Lernens zu finden. Keine Beredsamkeit kann es umwerben. Keine Branche kann es gewinnen. Es ist das Geschenk Gottes – das Siegel, das an seine eigenen Boten gerichtet ist. Es ist die Ritterschaft des Himmels, die den auserwählten Wahren und Tapferen zuteil wird, die diese gesalbte Ehre durch viele Stunden tränenreiches Ringen im Gebet gesucht haben. Ernst ist gut und beeindruckend; ein Genie ist begabt und großartig. Der Gedanke entzündet und inspiriert, aber es braucht eine göttliche Ausstattung, eine stärkere Kraft als Ernst oder Genie oder den Gedanken, die Ketten der Sünde zu brechen, entfremdete und verdorbene Herzen für Gott zu gewinnen, die Brüche zu reparieren und die Kirche auf ihre alten Wege von Reinheit und Kraft zurückzubringen. Nichts als heilige Salbung kann dies tun.

Salbung ist ein altes Wort, das auf die Salbung durch den Heiligen Geist hinweist. (…) Wir brauchen den Geist, um zum Glauben an Christus zu kommen. Deshalb ist die Abweisung des Geistes Lästerung gegen den Geist und führt zu unverzeihlicher, dauerhafter Verdammnis. Zugleich sind wir, wenn wir andere zu Christus führen wollen, auf den Geist angewiesen. Das ganze Bild von Matthäus 12 erinnert uns daran, dass wir im Geist gehen müssen, um das Evangelium mit anderen zu teilen.

Ich habe mit jemandem in dieser Glaubensfamilie gesprochen, der gerade aus Südafrika zurückgekommen ist. Diese Person sprach davon, das Evangelium mit jemandem geteilt zu haben, der schließlich zum Glauben an Christus kam, und diese Person sagte: „Es war fast nicht fair, weil der Übersetzer, mit dem ich zusammenarbeitete, ein Gemeindegründer war, der seit Jahren dort arbeitet und alles über diese Kultur und das Leben dieser Person wusste.“ Er sagte: „Ich teile das Evangelium mit dieser Person über diesen Übersetzer, und dieser Übersetzer kann alles, was ich sage, was nicht richtig klingt, besser klingen lassen, es funktionieren lassen und es auf das Leben und die Kultur dieser Person anwenden.” Er sagte, es sei fast unfair, das Evangelium zu teilen, weil er sich mit diesem speziellen Übersetzer verbunden habe.

Ich dachte, “Was ein gutes Bild des Heiligen Geistes Gottes.” Wir sind nicht alleine. Wenn wir das Evangelium mit jemandem teilen, vor allem mit jemandem, der ein verhärtetes Herz hat, dann ist der Geist mit uns, der uns Worte in den Mund legt und der unsere Worte nimmt und benutzt, um in die Herzen der Menschen durchzudringen. Wenn sie dauerhaft den Geist ablehnen, dann ist es Lästerung gegen den Geist, doch wir beten konstant und dienen mit konstanter Hoffnung, dass sie zum Glauben an Christus kommen.