5. Mai 2021 | von Lara Zamilski

Seite 189 – 203

Was muss sich in meinem Leben ändern?

Heute blättern wir die letzten Seiten von Pastor Davids um und am Ende dieser Reise bleibt nur eine Frage: „Was muss sich in [unserem] Leben ändern, damit die lebensverändernde Hoffnung Jesu durch [uns] eine Welt drückender geistlicher und leiblicher Not erreicht?“

An Davids Seite und durch seine Augen sind wir der Not im Himalaya begegnet. Wir haben gesehen und können bezeugen, wie sehr diese Menschen körperliche Hilfe und – noch viel dringender! – geistliche Hilfe brauchen. Doch was bedeutet das jetzt für uns Leser? Sollen wir uns ins nächste Flugzeug setzen und zum Himalaya fliegen?

Unsere nächsten Schritte, die wir tun können, müssen keinesfalls so aussehen wie die von David. Ja, einige sind von Gott dazu berufen, ein Missionswerk zu leiten, Pastor zu sein oder als Missionar ins Ausland zu gehen. Aber Gott ruft nicht nur diese Menschen, ihm nachzufolgen. „Gott ruft jeden von uns. Ob wir nun Leiter sind oder Experten für Forellenkot, ob wir ein Unternehmen leiten oder uns um unsere Kinder kümmern, ob wir studieren oder schon im Ruhestand sind – Gott hat uns dazu bestimmt, in einer Welt drückender Not etwas zu bewirken.“

Doch wie kann das konkret aussehen? Wenn wir nicht zwingend in den Himalaya fliegen müssen oder Pastor werden müssen (auch wenn einige tatsächlich dazu berufen sind!), was können wir tun? Eins ist sicher, Gott hat einen Plan für uns und mit uns. Wir dürfen Werkzeuge in seiner Hand sein – was für ein Privileg! Gott gebraucht uns, um sein Reich zu bauen.

„Wir sind nicht zufällig in unserer Stadt oder Gemeinde. Gott hat uns mit Gaben. Fähigkeiten, Talenten und Ressourcen ausgestattet, die wir an unserem Arbeitsplatz, in unserer Schule, in unserer Nachbarschaft oder unserer Wohnsiedlung einsetzen dürfen. Gott hat uns einzigartige Möglichkeiten gegeben, das Evangelium der Hoffnung in die Welt um uns herum zu tragen.“

Setzen wir uns doch mit den brennendsten geistlichen und psychischen Nöten um uns herum auseinander. Fragen wir uns: „Wo sind die Armen, die Unterdrückten, die Verwaisten, die Versklavten und letztendlich die Verlorenen um mich herum?“ Wir sind dazu aufgerufen, „die Hoffnung Jesu auch durch unser Leben [zu] verbreiten, weiter[zu]sagen und [zu] leben.“ Und das „vielleicht sogar weit über unsere derzeitige Umgebung hinaus.“

Das erste, was wir tun können und sollten, ist vor unserem Vater auf die Knie zu gehen und ihm von ganzem Herzen im Gebet zu sagen: „Gott, ich will das tun, was du willst, mit allem, was du mir gegeben hast.“ Dann können wir ihn auch ernstlich fragen: ‚Herr, wie kann ich die Hoffnung des Evangeliums dorthin tragen, wo jede Hoffnung fehlt? Wie kann ich persönlich dazu beitragen, der Welt deine Liebe zu bringen? Zeig mir, wo in meiner Umgebung die Not am größten ist. Und wenn du mich dazu berufst, im Ausland als Missionar dein Reich zu bauen, so zeige es mir und bereite mich vor.‘

Doch wir müssen uns auch davor hüten, unsere Augen und Ohren gegenüber dem Leid um uns herum zu verschließen.

„Ständig sind wir versucht, uns vom schweren Leid um uns herum abzuschotten. Wir können uns zu Hause und sogar in unseren Kirchengebäuden einigeln oder in der Geschäftigkeit unseres Alltags, in Arbeit, Schule und Freizeit aufgehen, ohne uns darauf einzulassen, den Bedürftigsten um uns herum Hände und Füße Christi zu sein.“

Diese Aufgabe, die geistlichen und physischen Nöte von Verlorenen zu lindern, erfordert unsere ganze Hingabe.

„Geben wir alles, um das Evangelium zu verbreiten. [… Es ist] die großartigste Nachricht der Welt, es ist die Antwort auf die größte Not der Welt. Deshalb sollten wir alles tun, um sie bekannt zu machen.“ Aus Liebe zu unseren Nächsten und zu unserer Freude. Denn „je mehr wir unser Leben einsetzen, die Liebe Jesu in einer Welt drückenden Leids weiterzugeben, desto mehr wird die Freude Jesu uns erfüllen.“ Und letztendlich um Seinetwillen. „Für die Ehre Jesu in einer Welt, in der er als der Eine bekannt sein möchte, der allein aus Sünde retten, tiefste Verletzungen keilen und ewiges Leben geben kann […] Richten [wir unseren] Blick fest auf Jesus und folgen [wir] ihm unbeirrt. Lassen wir um Jesu willen das Wissen um die Wirklichkeit des Evangeliums unser Herz entzünden, sodass es zu unserem vordringlichen Ziel wird, es weiterzugeben.“

Hier sind wir am Ende des Buches angelangt. Ich möchte mich hinsetzen und darüber nachdenken und beten, wie ich Gott und meinen Nächsten mit den Gaben dienen kann, die er mir geschenkt hat. Wo sehe ich Not und Leid um mich herum? Wie kann ich den Verlorenen das Evangelium bringen? In all dem sind wir auf Gottes Hilfe, Leitung und Kraft angewiesen. Möge er uns zeigen, wie er uns gebrauchen möchte, um sein Reich zu bauen. Wozu der Herr beruft, befähigt er auch. Vertrauen wir ihm und fragen wir ihn: ‚Herr, was muss sich in meinem Leben verändern?‘

Bibliografie:

Bibelzitate folgen dem Bibeltext der Elberfelder Übersetzung.

Platt, David. Etwas muss sich ändern. Übersetzt von Multnoma, Brunnen Verlag GmbH, 2021, S. 189-203.