14. Juli 2021 | von Lara Zamilski

Die Entscheidung fällt auf Dankbarkeit

Eine Herzenshaltung von Zufriedenheit und Dankbarkeit ist etwas, das wir auf unserem Weg der Heiligung täglich mehr lernen können. So schnell lassen wir uns im Alltag von Kleinigkeiten herunterziehen, jammern und beschweren uns über Dinge, die falsch gelaufen sind, und kultivieren eine Haltung von Unzufriedenheit und Undankbarkeit. Doch wenn wir lernen auf Gott zu schauen, dann erleben wir, wie unser Herz in ihm zufrieden wird und wir uns in ihm freuen können.

In Philipper 4, 11-12 schreibt Paulus: „[D]enn ich habe gelernt, mich ⟨darin⟩ zu begnügen, worin ich bin. Sowohl erniedrigt zu sein, weiß ich, als auch Überfluss zu haben, weiß ich; in jedes und in alles bin ich eingeweiht, sowohl satt zu sein als auch zu hungern, sowohl Überfluss zu haben als auch Mangel zu leiden.“

Zu allererst sagt Paulus, dass er gelernt hat, sich mit der Situation zu begnügen, in der er gerade ist. Er hat es gelernt, sowohl im Überfluss als auch im Mangel zufrieden zu sein. Zufriedenheit können wir also lernen. Es muss nicht von jetzt auf gleich passieren, sondern es ist ein Prozess des Lernens. Doch was genau lernen wir mit Zufriedenheit? Wir lernen, Gott in allen Situationen voll und ganz zu vertrauen.

Jon Bloom (Autor von Desiring God) drückt es so aus:

„Das Geheimnis der Zufriedenheit ist sehr einfach. Und es erfordert keine heroischen Akte der Frömmigkeit. Nein, in der Tat erfordert es eine kindliche Reaktion von uns. Das Geheimnis ist wunderschön in diesem Satz zusammengefasst: „Vertraue auf den Herrn von ganzem Herzen” (Sprüche 3,5).“

Wir müssen begreifen, dass „[u]nsere Macht sehr begrenzt ist. Gott hat uns so geschaffen, dass wir ihm vertrauen, was immer er uns an Wissen, Weisheit und Kraft zur Verfügung stellt, und dass wir seinem Wissen, seiner Weisheit und seiner Kraft vertrauen, wenn unsere an ihre Grenzen stoßen.“

Zufriedenheit ist auch eng mit Dankbarkeit verknüpft. Wenn unser Herz still und zufrieden in Gott ruht, dann ist es dankbar für das, was Gott schenkt. Der Fokus liegt auf Gott, auf seiner Gnade, die jeden Morgen neu ist, auf seiner Liebe, die er uns in seinem Sohn erwiesen hat, in der Tatsache, dass er uns jede Sekunde neu Atem und Herzschlag schenkt.

Bloom schreibt:

„Dankbare Menschen haben ihre Augen auf Gott gerichtet (Hebräer 12,2), erkennen bis zu einem gewissen Grad, wie viel Gnade wir gerade jetzt erhalten (2. Korinther 9,8), vertrauen darauf, dass er all unsere Sünden bedeckt und unsere schmerzhafte Vergangenheit zum Guten wendet (Römer 8,28), und schauen auf ihn für alles, was wir morgen und in der Ewigkeit brauchen (Philipper 4,19).“

Wenn unser Blick auf Gott und den Reichtum seiner Gnade gerichtet ist, dann können wir gar nicht anders, als dankbar zu sein. Eine wunderbare Stelle in der Bibel, die von Gottes Segnungen ans uns spricht und ihn für seine Güte preist, ist Epheser 1, 3-14. Ich möchte nur ein paar Punkte aus Paulus‘ Lobpreis zitieren. Wir sind gesegnet mit jeder geistlichen Segnung in der Himmelswelt in Christus (Vers 3). Wir sind auserwählt vor Grundlegung der Welt und vorherbestimmt, Kinder Gottes zu sein (Verse 4,5). In Christus haben wir Erlösung und Vergebung nach dem Reichtum seiner Gnade empfangen (Vers 7). In ihm haben wir ein göttliches Erbteil erhalten und sind versiegelt worden mit dem Heiligen Geist (Verse 11,13). Wenn wir nur diese wenigen Verse lesen: haben wir nicht unglaublich viele Gründe, um Gott für alle Zeiten dankbar zu sein? Er hat uns in Christus alles geschenkt!

Wenn wir unseren Blick davon abwenden, sind wir leicht versucht, unzufrieden über unsere gegenwärtigen Umstände zu sein und geben uns leichter undankbaren Gedanken und Gefühlen hin. Darum sind „Seelen, die lernen, in Gott zufrieden zu sein, “in welcher Lage auch immer” (Philipper 4,11), die Seelen, die am wenigsten anfällig für Versuchungen sind, besonders für begehrliche Versuchungen.“

Undankbarkeit ebnet den Weg für Sünde, vor allem für Sünde, die sich im Begehren von Dingen ausdrückt, die wir gerade nicht haben, sei es Geld, Sex, ein neues Handy, ein teures Auto, ein großes Haus und so weiter. Die Liste ist lang und selbst Kleinigkeiten sind davon nicht ausgenommen.

Deshalb ist es essentiell, dass wir in unseren Herzen Zufriedenheit und Dankbarkeit kultivieren. Dass wir lernen, Gott in jeder Situation zu danken und ihn zu preisen (1. Thessalonicher 5, 18). Dass wir lernen, dass unser Herz sich allein in Gott freut (1. Samuel 2, 1). Und dass wir es uns zur Gewohnheit machen, Gott allezeit zu preisen und beständig sein Lob in unserem Mund haben (Psalm 34, 2).

„Die Kultivierung von Dankbarkeit sollte eine unserer Kernstrategien sein, um einander im Kampf gegen die Sünde zu helfen. In unseren Kleingruppen und Rechenschaftsbeziehungen sollten wir uns gegenseitig ermutigen, “dankbar zu sein” (Kolosser 3,15). Nicht aus einer schuldigen Verpflichtung heraus, sondern aus einem unverschämten Wunsch heraus, glücklich zu sein! Dankbare Menschen sind nicht nur die geistlich gesündesten und geistlich geschütztesten, sondern sehr oft auch die glücklichsten.“

Eine Herzenshaltung von Dankbarkeit ebnet den Weg für echte Freude und Frieden. Natürlich ist dieser Weg dorthin nicht einfach. Versuchungen lauern an allen Ecken und unser Herz ist schnell darin, einen Grund zum Unzufriedensein zu finden. Deshalb müssen wir es uns zur Gewohnheit machen, unseren Blick regelmäßig auf Gott und seine Segnungen zu richten. Wir müssen jeden Tag neu immer wieder auf seine Gnade blicken und uns daran erinnern, wie viele Gründe wir haben, dankbar und zufrieden zu sein. Gott ist es so wert, dass wir ihn beständig preisen. Lasst uns uns gegenseitig daran erinnern und einander helfen, eine dankbare Haltung gegenüber Gott und unseren Lebenssituationen zu kultivieren.

Bibliografie:

Bibelzitate folgen dem Bibeltext der Elberfelder Übersetzung.

Bloom, Jon. “The Secret to Peace and Contentment.” 18. März 2016. Übersetzt von Lara Zamilski. Link:www.desiringgod.org/articles/the-secret-to-peace-and-contentment (Zugriff: 14. Juli 2021).

Bloom, Jon. “Fill Your Wandering Heart with Thankfullness.” 18. November 2018. Übersetzt von Lara Zamilski. Link: www.desiringgod.org/articles/fill-your-wandering-heart-with-thankfulness (Zugriff: 14. Juli 2021).